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Glücksmomente
Wanderurlaub Stubaital
 23. Juli 2022      0 Kommentare

Samstag, 23.07.: Jena – Fulpmes


Nachdem die letzten beiden Sommerurlaube vom Wasser geprägt waren, geht’s dieses Jahr nach 2019, 2016, 2012 und 2011 mal wieder ins Stubaital. Gegen halb 10 sind wir startklar und reihen uns mit dem Opel Insigna von Sixt (610 EUR für 2 Wochen) in den Urlaubsverkehr ein. Überraschend verzögerungsfrei rollen wir mit zwei Pausen entspannt über A9, Münchener Ring, A95, Walchensee und Innsbruck nach Fulpmes. Der M-Preis am Ortseingang bietet sich optimal für den Wochen-Einkauf an, dann sind wir 17 Uhr am Buttererhof (1.400 EUR/Woche) und beziehen eine wunderbar geräumige und hochwertig ausgestattete Ferienwohnung mit zwei Schlafzimmern, auch die Stubai Super Card liegt schon bereit. Das Abendbrot auf dem Balkon können wir mit Blick zum Elfer genießen, zur zur Akklimatisierung drehe ich danach noch eine Laufrunde über Pfurtschell und die Vergör-Alm.

Sonntag, 24.07.: Stubaier Höhenweg: Mutterbergalm – Dresdner Hütte – Sulzenauhütte [9.2km, +1.040Hm/-600Hm]


Nicht erst seit der Jugendweihe ist Felix kein Kind mehr, da braucht’s auch im Urlaub mal etwas mehr Action. Während Diana mit Arthur im Tal bleibt, will ich mit ihm ab der Dresdner Hütte den südlichen Stubaier Höhenweg wandern und diesen damit am Ziel der Hüttentour vor 25 Jahren fortsetzen. Nach einem gemütlichen Frühstück bringt uns zunächst der Bus 590 von Fulpmes zur Mutterbergalm, hier starten wir 12 Uhr in den bekannten Aufstieg unterhalb der Gondelbahnen zur Dresdner Hütte. Diese ist nach 80min erreicht und wir legen eine wohltuende Mittagsrast mit Suppe und Radler ein. Gut erholt und gestärkt werden die Rucksäcke gegen 14 Uhr wieder aufgesetzt, nun steht die eigentliche Etappe mit dem Übergang zur Sulzenauhütte an. Der dafür notwendige Aufstieg zum Beiljoch bringt den Kreislauf sofort gut in Schwung, dafür werden wir oben mit einem grandiosen Panorama auf den Sulzenauferner belohnt. Nach einem kurzen Abstecher zum Gletschersee folgen wir dem sanft fallenden Weg durch das weite Trogtal, Zeit um die Gedanken schweifen und sich von der Natur berauschen zu lassen. Kurz vor 17 Uhr liegt vor uns plötzlich die Sulzenauhütte, auf der Terrasse gibt’s erstmal Kaffee, Tee und Apfelstrudel. Anschließend melden wir uns bei der Hüttenwirtin an und bekommen zwei Betten im 6er-Zimmer zugewiesen, als Nicht-DAV-Mitglieder inklusive Halbpension für 110 EUR. Frisch geduscht versammeln sich alle Gäste halb 7 zum Abendessen mit Vorsuppe und Nachtisch, beim Halma-Spiel und Bierchen klingt der Abend gemütlich aus.

Montag, 25.07.: Stubaier Höhenweg: Sulzenauhütte – Nürnberger Hütte [6.0km, +520Hm/-430Hm]


Zum Ausschlafen ist eine Hüttentour eher nicht geeignet, ab 7 Uhr kommt Unruhe ins Zimmer und im Frühstücksraum sind wir gegen halb 8 auch fast die Letzten. Somit stehen wir bereits 9 Uhr bei schönstem Kaiserwetter marschbereit an der Hüttentür. Doch bevor es richtig los geht erkunden wir über einen 20minütigen Abstecher die Blaue Lacke. Das erfrischende Bad im türkisfarbenen Wasser inmitten der sonnendurchfluteten Bergwelt ist ein echtes Erlebnis. Zurück an der Hütte werden die Rucksäcke geschultert und wir starten viertel 11 auf die heutige Etappe. Während der gut markierte Weg abwechselnd durch Bergwiesen und Geröllfelder führt, hat man den Übergang am Niederl stetig vor Augen. Kurz nach der Pause am Grünausee löst sich plötzlich an Felix‘ Schuhen die Sohle in der vorderen Hälfte und wir müssen mit den Schnürsenkeln eine Behelfs-Fixierung improvisieren. Der letzte Schlussanstieg zum Niederl wird mit ausgesetzten und seilgesicherten Abschnitten etwas anspruchsvoller, dann sind wir 13 Uhr oben und können das fantastische Panorama über die Stubaier Alpen genießen. Dabei ist auch die Nürnberger Hütte weiter unten schon zu erkennen, der Abstieg dauert nochmal eine knappe Stunde und so erreichen wir das heutige Etappenziel gegen 14 Uhr. Geschafft, darauf Kaiserschmarrn, Gulasch und Radler inmitten der Bergkulisse, was für ein großartiger Belohnungs-Moment. Danach folgt wieder die Übernachtungs-Anmeldung, die Halbpension kostet uns hier 120 EUR. Bis zum gemeinsamen Abendessen mit großer Salat-Theke bleibt noch genügend Zeit das 4er-Zimmer zu beziehen und nach einer warmen Dusche zu entspannen. Am späten Abend wird’s richtig urig in der Hütte als ein Gewitter durchzieht, sowas will man nicht auf der Wanderung erleben.

Dienstag, 26.07.: Stubaier Höhenweg: Nürnberger Hütte – Falbeson – Volderau [12.8km, +160Hm/-1.300Hm]


Da beim gestrigen Abstieg die Sohlen-Ablösung vollständig an den Schuhen erfolgt ist, bleibt heute als einzig vernünftige Option der vorzeitige Abstieg ins Tal. Zum Glück hat Felix mittlerweile ungefähr meine Schuhgröße und wir können tauschen, mit einer doppelten Schnürsenkel-Sicherung über das Profil lässt es sich sogar einigermaßen gut gehen. So starten wir nach dem Frühstück gegen halb 9, während noch einige Wolkenfetzen um die Hütte ziehen und spätere Regenschauer ankündigen. Auf dem gut ausgebauten Weg kommen wir zügig voran, zwei Stunden später begrüßen uns Ziegen an der Bsuchalm. Ab hier folgen wir dem breiten Forstweg weiter talwärts zur Gletscherstraße. Aufgrund eines weiteren Muren-Abgangs im nächtlichen Gewitter fährt der Bus jedoch erst ab Volderau und wir haben noch ein Stück Fußweg entlang der Ruetz. Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir die Doadler Alm in Falbeson, die perfekte Gelegenheit für ein Stärkung mit Germknödel, Gulasch und Radler vor dem letzten 3km-Teilstück. Exakt beim Erreichen der Bushaltestelle gegen halb 2 reißt der Schnürsenkel am linken Schuh und gibt die Sohle frei, manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen Zufall und Schicksal. Mit dem Bus geht’s dann entspannt nach Fulpmes und wir warten in der Ferienwohnung auf die Rückkehr der restlichen Familie vom Innsbruck-Ausflug.

Mittwoch, 27.07.: Pinnisalm [9.9km, +726Hm/-734Hm]


Zwei Tage früher als geplant können wir nun wieder gemeinsam die Bergwelt erkunden und auch bis zum Frühstück ausschlafen. Somit ist der bereits gut gefüllte Elferbahn-Parkplatz in Neustift erst kurz vor 11 Uhr erreicht, nach der Auffahrt schauen wir noch ein paar Minuten den Paraglidern zu und starten dann an der Sonnenuhr die Wanderung ins Pinnistal. Für das erste Teilstück folgen wir unter einer tief hängenden Wolkendecke dem abwärts führenden Wanderweg und haben dabei stets die steil abfallenden hohen Berge auf der gegenüberliegenden Talseite im Blick, ein fast schon mystisches Ambiente. Eine Stunde später liegt vor uns die Pinnisalm und wir kehren für einer leckere Mittagsrast ein. Auf dem breiten Fahrweg geht es anschließend weiter talwärts vorbei am gespaltenen Stein sowie zwischen Almwiesen und kleinen Wäldchen bis zur Issenangeralm. Hier genießen wir Kaffee, Kuchen und Eis in der sich hervorkämpfenden Sonne bevor es über etliche mit Walderdbeeren gesäumte Serpentinen wieder zur Bergstation der Elferbahn hinauf geht. Gegen halb 5 sind wir oben und kommen gerade noch vor dem aufziehenden Regen in die trockene Bahn.

Donnerstag, 28.07.: Schlick / Scheibenweg [8.8km, +120Hm/-860Hm]


Zum Frühstück auf dem Balkon versüßt uns die Sonne gleich mal den Tagesstart, wunderbar! Das tolle Wetter nutzen wir heute für eine Klassiker-Wanderung durch die Schlick, nach dem kurzen Fußweg vom Buttererhof zur Kreuzjochbahn bringt uns diese auf 2110m. Hier oben bietet sich als erstes Highlight der traumhafte Ausblick auf die Kalkkögel. Kurz nach 11 Uhr starten wir den Abstieg über den Natur-Erlebnispfad, unterwegs gibt es jede Menge Informationen und Knobelfragen für die ganze Familie. An einer der letzten Stationen beim Tier-Weitsprung gegen Eichhörnchen, Hase und Steinbock blüht Arthur so richtig auf. Letztlich sind die 4km bis zur Schlicker Alm auch für Wandermuffel sehr kurzweilig und nach gut 1,5h geschafft, zwecks Stärkung mit Kaspressknödel, Radler & Co. kehren wir ein. Deutlich kürzer ist die nächste Etappe zum Panoramasee, wo die Kinder am Wasserlauf pampern und wir in den Waldliegen ganz entspannt die Natur genießen. Für den hier beginnenden Scheibenweg haben wir zwei Holzscheiben an der Talstation gekauft, diese können nun in Rinnen entlang des Wegs hinunter rollen und an verschiedenen Stationen spielerisch eingesetzt werden. Und schon sind wir kurz nach 15 Uhr an der Bruggeralm, Zeit für einen genussvollen Ausklang mit Kaffee, Cocktail und Eis bevor es ab der Mittelstation sanft zu Tale geht. Arthur hat noch Energie und so drehe ich mit ihm vor dem Abendessen eine kleine Schatz-Runde durch Fulpmes.

Freitag, 29.07.: Koppeneck / Stubay


Nachdem mir auf der gestrigen Wanderung die Kilometer-Schilder des Schlickeralmlaufs am Wegesrand aufgefallen waren, ist die Neugier geweckt. Kurzerhand stehe ich heute bereits 7 Uhr vor allen anderen auf, meine DIY-Variante startet direkt an der Ferienwohnung, folgt dem Forstweg über die Mittelstation zur Schlicker Alm und im weiteren Verlauf dem Natur-Erlebnispfad nach oben. Schließlich ist gegen dreiviertel 9 die Bergstation der Kreuzjochbahn nach 1h:21m und über 9km mit 1.100Hm erreicht. Total erschöpft genieße ich das Panorama in der Morgensonne und fahre dann entspannt mit der Gondel wieder runter wo bereits der Frühstücks-Tisch gedeckt ist. Zum Abschluss der Woche dürfen die Wanderschuhe heute mal stehen bleiben und wir starten mit einem entspannten Vormittag drüben am Koppeneck. Während Arthur am Wasser-Parcour spielt und staut, chillen wir in der Sonne und genießen lokale Köstlichkeiten mit Blick zur Schlick. Viertel 1 haben wir dann in der Warteschlange den Anfang erreicht und können endlich mit der genialen Sommerrodelbahn ins Tal sausen. Voller Adrenalin geht’s für 3h am Nachmittag ins Stubay (gratis mit Stubai Super Card) zum Baden, Schwimmen und Rutschen, bevor am Abend erste Taschen gepackt werden und die Endabrechnung mit der Vermieterin auf uns wartet.

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