[© OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA]
Nach der Hitzeschlacht beim Himmelswegelauf hat es mich heute ins herbstlich kühle Wernigerode verschlagen. Aufgrund der gestrigen Bahn-Anreise und Übernachtung im Fürstenhof beginnt der Tag entspannt mit einem leckeren Frühstück, die anschließend 3km zum Stadtteil Hasserode sind auf dem Fahrrad eine gute Erwärmung. In Himmelpforte gegen halb 9 angekommen zunächst mal orientieren, Gepäck abgeben und den anderen Läufern zum Startbereich folgen. Knapp 450 Marathoni scharen sich auf der Wiese, eine kurze Ansprache der Organisatoren und dann fällt pünktlich 9 Uhr der Startschuss zum 44. Harz-Gebirgslauf mit knapp 1.300Hm.
Zunächst geht es in nordwestliche Richtung am Fuße des Harzes leicht wellig durch den Wald, abwechselnd auf breiten Forstwegen und Wanderwegen. Motiviert durch die anderen Läufer und den Wettkampfmodus ist Ilsenburg nach 8km in unter 40min erreicht, hier gibt es die erste Versorgung und die Strecke biegt nach Südwesten ab. Wir folgen nun der Ilse im Tal aufwärts, anfangs im dichten Wald doch bald schon umgeben uns nur noch kahle Stämme. Passend zu dieser trostlosen Landschaft beginnt es zu nieseln und es wird merklich kühler mit steigenden Höhenmetern. Zwei Getränkestationen an der Stempelsbuche und dem Eisernen Tisch sorgen für innere Erfrischung, dann biegen wir kurz nach der Hermannsklippe auf den Kolonnenweg. Hier wird es jetzt richtig steil, auf 3km sind 400Hm zu bewältigen und dann taucht plötzlich der Brocken im Nebel auf. Fix ein Foto am Gipfelstein (19km, 1h55m), dann über die wohlbekannte Fahrstraße runter. Bis auf einen kleineren Anstieg beim Ottofels (33km) geht es faktisch nur abwärts und ich kann die Beine mit einem deutlichen 4er-Pace fliegen lassen, das macht richtig Spaß. Regelmäßigen Energie-Nachschub durch Banane mit Getränk bieten die Verpflegungsstationen Brockenbett, Skihütte Hohnekopf, Steinerne Renne, Mönchsbuche und Kastanienplatz. Leider hat sich die Waldsituation seit unserem letzten Besuch weiter verschlimmert, neben unzähligen toten Bäumen ist der Großteil auch gefällt und erlaubt den ungestörten Blick ins Umland. Die letzten drei Kilometer geht es kräftig bergab, ich fühle mich noch fit genug um den Schwung mitzunehmen und komme schließlich als 54ter nach 3h48m ins Ziel. Hier unten ist auch wieder schöneres Wetter, sogar die Sonne lugt hervor bei der Stärkung mit Suppe, Bratwurst und Bierchen. Nach einer guten Stunde hat sich mein Körper einigermaßen erholt und ich starte auf die Radtour über Elbingerode und Benneckenstein nach Nordhausen zum Zug nach Hause.