Prolog
Nach dem Kernberglauf am Samstag-Mittag bringen wir Arthur in Nennsdorf vorbei und werfen uns auf die A4 gen Osten. Bevor es in die Dresdner Innenstadt geht, nutzen wir die Gelegenheit und holen noch ein paar neue Griffe für die Küchenschränke bei IKEA neben dem Elbepark. Bei der späteren Parkplatzsuche in Nähe zur Prager Straße muss ich sofort an Grönemeyer’s Mambo denken, doch irgendwann ist eine Lücke gefunden und wir können im Hotel Zentrum einchecken. Mittlerweile ist es schon halb 6, nun wird es aber sportlich die Startunterlagen im Congress Center bis 18 Uhr abzuholen. Da hilft nur ein zügiger Lauf durch die Altstadt, doch es reicht sogar noch für eine Pasta-Portion. Nachdem die Shopping-Tempel zwei Stunden später schließen und Diana wieder ausspucken, lassen wir den Abend lecker in der L’Osteria ausklingen.
Wettkampf
[© OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA]
Der Tag beginnt beim entspannten Frühstück gegen 9 Uhr im Hotel, dann die Laufklamotten angezogen und locker zum Startbereich auf der Pieschener Allee gejoggt. Dieser ist bereits gut gefüllt, ich darf mich im Block C einordnen und ein paar Minuten später fällt halb 11 der Startschuss zum 23. Dresden-Marathon. Die Läufermassen setzen sich langsam in Bewegung und zunächst geht es zum Congress Center und vor dort auf die Ostra-Allee, vorbei am Zwinger und dem Residenzschloss. Über die Augustusbrücke wechseln wir zur anderen Elbseite und bekommen eine Sightseeing-Tour durch die Neustadt inklusive einiger lautstark anfeuernder Samba-Gruppen. Auf der breiten Stauffenbergallee und durch den anschließenden Tunnel läuft es sich locker bis zur Waldschlößchenbrücke, es geht wieder zurück aufs südliche Elbufer und weiter auf der Fetscherallee zum Großen Garten. Dieser ist mit einer 6km-Schleife zu umrunden, bevor wir zurück in die Altstadt geführt werden.
Während die Halbmarathoni vom Terrassenufer direkt ins Ziel laufen können, biegt der kleinere Teil der knapp 5.500 Läufer zur Hofkirche ab und geht auf die zweite Runde. Diese unterscheidet sich auf den nächsten 10km gegenüber der ersten Hälfte mit einem längeren Stück direkt am Elbufer bis zur Waldschlößchenbrücke und einem Ausflug ins Blasewitzer Villenviertel. Dort pfeift ordentlich der Wind, zudem habe ich gegen das wohlbekannte mentale Tief im Bereich km26-km30 zu kämpfen. Doch bei der Umrundung des Großen Gartens kommt die Kraft und Zuversicht zurück, die restlichen Kilometer werden einstellig und bald ist auf der langgezogenen Striesener Straße die Frauenkirche zu sehen. Unterhalb der Brühlschen Terrasse steigt nochmal der Euphorie-Pegel durch die vielen Zuschauer und dann ist nach 3h26m08s das Ziel in einer neuen persönlichen Marathon-Bestzeit erreicht, GESCHAFFT! Das alkoholfreie Krombacher Weizen, Obst und Rosinenbrot helfen wunderbar bei Regeneration, eine Stunde später gegen 15 Uhr sitzen wir bereits im Auto auf dem Heimweg.