Prolog
[© OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA]
Weil wir von der Wanderung vor zwei Jahren so begeistert waren, ist für diesen Sommer ein Revival geplant. Damit ist auch die Planung der Strecke schnell abgeschlossen, die gut 34km und 570Hm werden wieder über ein Wochenende mit einer Schutzhütten-Übernachtung verteilt. Zusätzlich können wir noch Kerstin von unserem Vorhaben überzeugen, damit bekommt der Rennsteig für uns eine ganz andere Bedeutung!
Sonnabend, 25.07.: Oberhof – Ebertswiese [21km]
Die Kraxe auf dem Rücken treffen wir uns kurz vor 9 Uhr am Bahnhof Jena-West, mit dem Thüringenticket und Umstiegen in Erfurt sowie Zella-Mehlis stehen wir schließlich gegen dreiviertel 11 am Rondell. Die lockere Bewölkung und Temperaturen um 23°C versprechen angenehme Wander-Bedingungen, also los gehts! Bereits nach gut 2km über den Stein 16 ist der Grenzadler mit der Thüringer Hütte erreicht, Bratwurst mit Radler sind schon fest eingeplant. Eine halbe Stunde später folgen wir wieder dem Rennsteig gen Westen, am Wegesrand gibt es neben viel Wald auch Schmetterlinge, Fingerhüte und Heidelbeeren zu sehen. Die nächste Pause legen wir halb 2 am Wachsenrasen ein, zwischen Müsliriegel und Apfel ist sogar noch eine schnelle Schatzsuche drin. Weiter geht es im forschen Wanderschritt über Sperrhügel und die Weidensuhlswiese, sodass bereits halb 4 die Neue Ausspanne erreicht ist. Jetzt erstmal gemütlich hinsetzen und die Nachmittags-Sonne bei einem Stück Baumkuchen und einer Tasse Kaffee genießen, ach herrlich. Die restlichen knapp 4km sind anschließend auch kein Problem mehr und so stehen wir genau 17 Uhr an der Schutzhütte unterhalb der Ebertswiese. Bevor hier das Nachtlager mit Isomatte und Schlafsack eingerichtet wird, lädt der nochmal einen Kilometer entfernte Bergsee zum erfrischenden Sprung ins kühle Nass ein. Auf dem Rückweg kehren wir im Hotel Ebertswiese zum leckeren Abendessen ein. Mit Havana, Mango-Saft und Salzstangen geht der Tag an der Schutzhütte zu Ende, auch wenn heute die Temperaturen und der Himmel nicht zum Sterne gucken auf dem Hüttendach einladen.
Sonntag, 26.07.: Ebertswiese – Friedrichroda [13km]
Nach einer leicht verregneten Nacht im gemütlichen Schlafsack in der Schutzhütte erwachen wir gegen halb 8, packen alles zusammen und sind eine Stunde später zum reservierten Frühstück im Hotel Ebertswiese. Als wir halb 10 mit einer guten Grundlage auf die zweite Etappe starten, hängen die Wolken immer noch tief drin. Nach einem knappen Kilometer nehmen wir den kurzen Abzweig zum Spitterfall, immerhin der höchste Wasserfall Thüringens. Auch wenn dieser gerade nicht viel Wasser führt, sieht er doch recht beeindruckend aus in einer mystischen Umgebung. Zurück auf dem Rennsteig folgen wir diesem weiter in nördliche Richtung und hoffen die ganze Zeit trocken davon zu kommen. Gegen 11 Uhr ist das Heuberghaus erreicht, wir legen eine kleine Pause ein. Anschließend geht es durch das Kühle Tal bergab nach Friedrichroda, wobei am Wegesrand liegende Schätze auch gefunden werden wollen. Halb 1 sind wir im Stadtzentrum angekommen und werden prompt auf den letzten Metern zum Bahnhof von einem Starkregen-Schauer überrascht! Im Schienenersatz-Verkehr trocknen die Klamotten aber schnell, beim Umstieg in Fröttstedt scheint sogar schon wieder die Sonne. So lassen wir den Thüringer Wald hinter uns, kommen aber gerne zum nächsten Abenteuer zurück, juhu!