Samstag, 30.09.: Anreise / Königstein
Nachdem die letzten Herbstferien sehr exotisch geprägt und mit einer sehr aufwändigen Anreise verbunden waren, zieht es uns dieses Jahr quasi um die Ecke in die Sächsische Schweiz. Deswegen kann ich auch ganz entspannt das Enterprise-Mietauto (295 EUR/Woche) nach dem Frühstück holen. Mit einem Schlenker über Eisenberg sind wir dann gegen 14 Uhr auf der Autobahn, haben nur ein paar Kilometer vor Dresden etwas zähflüssigen Verkehr und erreichen um 16 Uhr Königstein. Hier erwartet uns am östlichen Ortsrand eine großzügige Ferienwohnung in der Casa Karp (1.090 EUR/Woche), mit Balkon und direktem Blick auf den Lilienstein. Nach der Begrüßung durch den sehr netten Vermieter begleitet mich Arthur zum Wochen-Einkauf im jetzt hochwassersicheren Edeka.
Sonntag, 01.10.: Festung Königstein [8km, 240Hm]
Ganz gemütlich beginnen wir den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück und kommen dadurch erst halb 12 los. Entlang des Elberadwegs geht es zunächst nach Königstein. Im Ortszentrum folgen wir der Beschilderung für den direkten Latzweg-Aufstieg zur Festung Königstein und stehen dreiviertel 1 vor der westlichen Toranlage an der Johann-Georgen-Bastion. Für 38 Taler gewährt man uns Einlass und am Garnisonsbau bietet sich gleich mal eine Gelegenheit für ein deftiges Mittagessen. Anschließend möchten die verschiedenen Gebäude sowie das weitläufige Gelände im Rahmen einer Umrundung erkundet werden, wobei sich an jeder Ecke ein anderes tolles Panorama über die Elbe und das Umland bietet. Beim Armbrustschießen, Sackhüpfen und Riesenhalma findet auch Arthur seinen Spaß bevor wir halb 4 den Rückweg antreten. Kurz vor der Ferienwohnung lockt ein Imbiss neben dem Campingplatz mit Kaffee, Cocktails und Liegestühlen im angeschütteten Sand direkt am Elbufer zum chilligen Nachmittags-Ausklang.
Montag, 02.10.: Lilienstein [11km, 360Hm]
Da wir gestern keine Brötchen mehr bekommen haben, verbinde ich den Bäcker-Weg gleich mit einer morgendlichen 4km-Laufrunde über den Hirschkengrund hoch aufs Plateau nach Gohrisch. Während des Frühstücks lässt sich bereits durchs Fenster der Blick auf unser heutiges Ziel genießen, von der anderen Elbseite thront der Lilienstein in der Sonne. Kurz nach 11 Uhr kommen wir los, wieder erstmal vor nach Königstein. Die Fähre am Bahnhof bringt uns über den Fluss, diese Dienstleistung ist sogar in der Kurkarte enthalten. Durch einen angenehm schattigen Buchenwald geht es stetig hoch bis zum Fuß des Liliensteins, hier wählen wir den Südweg zwischen großen Felsbrocken und über Treppen als eigentlichen Aufstieg. Zwei Stunden nach Start sind wir oben, hier ist ordentliches Begängnis und auch an der Bergbaude sind ein paar Minuten Wartezeit nötig bis ein Tisch frei wird. Gut gestärkt mit Soljanka, Kartoffelpuffer und Radler erkunden wir noch die unterschiedlichen Aussichten vom Berg, dann folgen wir halb 3 dem Nordweg zum Abstieg und entspannen den restlichen Nachmittag wieder am Elbufer-Imbiss bei spätsommerlichem Wetter, Kaffee und Cocktail im Liegestuhl.
Dienstag, 03.10.: Bad Schandau
Am heutigen Feiertag gönnen wir uns eine Wanderpause und entdecken die Umgebung auf andere Art und Weise. Viertel 1 geht’s vom Anleger Königstein an Bord des Dampfschiffs Pirna (25 EUR) und für eine knappe Stunde zieht die Landschaft gemächlich an uns vorbei, bevor 13 Uhr Bad Schandau erreicht ist. Perfekte Zeit zum Mittagessen, in zentraler Lage lädt das Schlemmer-Eck zu Quarkkeulchen, Back-Camembert und Gulasch ein. Den restlichen Nachmittag bummeln wir durch die Stadt, genießen die Sonne im Kurpark und steigen auf zur Schlossruine, die auch mit einem echten Schatz lockt. Gegen 17 Uhr bringt uns die Fähre über die Elbe zum Nationalpark-Bahnhof und kurz darauf die S1 zurück nach Königstein.
Mittwoch, 04.10.: Königstein
Das wundervolle Wetter der letzten Tage zieht sich zurück für eine windig-kühle Kostprobe des anstehenden Herbstes. Leider hat das Elbe-Freizeitland in Sichtweite ausgerechnet heute wegen Sturmschäden geschlossen. Immerhin hat der Imbiss am Campingplatz offen, wir nisten uns im Minigolf-Gelände ein. Am Nachmittag kämpft sich sogar nochmal die Sonne durch, gute Gelegenheit für eine größere Laufeinheit vorbei am Pfaffenstein über Papstdorf, Krippen und in der einsetzenden Dämmerung auf dem Elberadweg zurück. Am Abend sitzen wir wieder zur Wizard-Runde zusammen mit viel Spaß, Spannung und Talk Talk vom Plattenspieler.
Donnerstag, 05.10.: Häntzschelstiege / Affensteine [9.5km, 670Hm]
Nach zwei kräfteschonenden Tagen steht heute das Wander-Highlight dieser Woche an. Zunächst geht es mit der Buslinie 241 bis Bad Schandau um dann im Kurpark in die Kirnitzschtalbahn einzusteigen, die ebenfalls mit unserer Kurkarte inklusive ist. Eine knappe halbe Stunde zuckelt die Straßenbahn durch das liebliche Tal, dann steigen wir am Beuthenfall aus und sind halb 1 startklar zur Wanderung. Das erste Stück auf dem Forstweg im Dietrichsgrund ist ein perfektes Warm-up, bald taucht schon der markante Bloßstock vor uns auf. Direkt am steil aufragenden Fels führt der Weg durch Sand, dann heißt es Klettersteigsets anlegen und 13 Uhr stehen wir am Einstieg der Häntzschelstiege wie mit Martin vor fünf Jahren. Der Aufstieg erfordert im ersten Abschnitt volle Konzentration an ein paar ausgesetzten Stellen und später mit Durchstieg des Kamins etwas Überwindung etwaiger klaustrophobischer Veranlagungen, aber nach einer Stunde sind die gut 160Hm Kletterei geschafft und wir haben eine überwältigende Aussicht. Dazu gibt es eine windgeschützte Mittagsrast zwischen den Steinen und Bäumen, einfach traumhaft hier oben. Weiter geht es ohne Kletterzeug über das Lange Horn bis zum Reitsteig, wo wir auf die Obere Affensteinpromenade wechseln und diesem Horizontalweg in malerischen Schleifen um die Affensteine mit ihren beeindruckenden Felsgebilden folgen. Den vollständigen Abstieg wagen wir über die Rotkehlchenstiege, anschließend bringt uns der Wurzelweg nach Schmilka. Der kleine Grenzort ist gegen halb 5 erreicht, im Biergarten der urigen Schmilk’schen Mühle finden wir ein leckeres Finale der Tour.
Freitag, 06.10.: Prag
Als Urlaubs-Abschluss steht heute noch ein Ausflug nach Prag auf dem Programm. Trotz fast durchgängiger Autobahn mit der A17 und D8 sind wir aufgrund von Stau und Baustellen im Zentrum erst gegen halb 2 am Parkhaus unter dem Rudolfinum. Von hier aus lässt sich die DIY-Stadterkundung unkompliziert starten, zunächst schieben wir uns mit den anderen Touris über die Karlsbrücke. Auf der anderen Moldau-Seite findet sich im Cafe Marnice eine idyllische Gelegenheit für Böhmische Knödel und Gulasch, gut gestärkt steigen wir eine Stunde später zur Prager Burg hinauf. Neben dem mächtigen Veitsdom gibt es insbesondere im Gefängnisturm und in den mittelalterlichen kleinen Häusern im Goldenen Gässchen viele interessante Details zu entdecken. Über die östliche lange Treppe geht es schließlich wieder runter in die Stadt, 17 Uhr sind wir am Auto und fahren zurück zur Ferienwohnung. Morgen erwartet uns dann noch ein Vormittags-Besuch im Elbe-Freizeitland bevor es auf die entspannte Rückreise nach Jena geht.